Bäcker, Brauer, Landwirte und Wissenschaftler präsentierten in der Weseler Innenstadt das EU-geförderte Getreideprojekt korn B und zeigten wie gut Brot und Bier aus seltenen Getreideherkünften schmecken.
Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung „Wesel erleben“ fanden ganz besondere kulturelle und genussreiche Angebote. Am 11. September wurde der Weseler Markt mit Bier und Brot aus dem Malz und Mehl der alten Getreidesorten zum Zentrum der Stadt. Wer sich für echte Brau- und Back-Handwerkskunst interessierte und probieren wollte, wie Bier und Brot aus alten Getreidesorten schmecken, der durfte bei korn B, dem Getreideprojekt am Niederrhein, am Stand „Feines vom Land“ genießen.
Die Projektlandwirte Andreas Mesch und Christian Dorsemagen lieferten am Infostand den Probierenden Fakten zum Projekt aus erster Hand. Das Getreide für Mehl und Malz wird bei ihnen am Niederrhein in Wasserschutzgebieten exklusiv angebaut. Andreas Mesch ließ das korn B Getreide und Mehl mit allen Sinnen genießen und erfuhr durchweg positive Resonanz. Die Besucher hatten Gelegenheit zu fühlen, riechen und zu schmecken und waren bereit, für das besondere Mehl auch etwas mehr zu zahlen. Dorsemagen sprach mit vielen Neugierigen. „Das Interesse am Projekt war richtig gut. Am meisten interessierten sich die Marktgäste für die Regionalität.“
Der wissenschaftliche Projektpartner, die Hochschule Geisenheim, überzeugte die Marktbesucher mit einem besonderen Engagement. Standgäste waren eingeladen, an einem Tasting teilzunehmen. Geschmack, Aussehen und Mundgefühl von Brot und Bier wurden zahlreich getestet. Zwei frisch gebraute Biersorten wurden angeboten. Davon stach ein Test-Bier besonders hervor: Eine Homage an das typisch niederrheinische Altbier, was bei den Niederrheinern ganz besonders gut ankam. „Wir hatten alle Hände voll zu tun“, berichteten Doris Häge und Birgit Krause vom Institut für Lebensmittelsicherheit der Hochschule Geisenheim University (HGU). Die beiden Kolleginnen haben keine Kosten und Mühen gescheut, um den langen Weg nach Wesel zu kommen und den Marktgästen exklusiv Besonderes zu bieten. Die Hochschule begleitet das Projekt nun im dritten Jahr wissenschaftlich. Dabei beschäftigen sich die Wissenschaftler*innen mit der Analyse der Vermälzungs- und Braueigenschaften der Getreide alter Herkünfte. Auch deren Eignung für das Backhandwerk wird wissenschaftlich bewertet.
Stefan Steeg von Steeg’s Backhaus in Tönisvorst und sein korn B Kollege Matthias Winkelmann vom Café Winkelmann in Hamminkeln boten acht verschiedene korn B Brote frisch aufgeschnitten zum Probieren an. „Die Brote waren eigentlich viel zu früh vergriffen“, berichtete Steeg. Sein vom Deutschen Brotinstitut mit Sehr gut ausgezeichnetes „Gourmet-Brot“ fand besonderes Interesse. „Das war als erstes weg“.
Auch Walter Hüsges und Wilhelm Kloppert, die beiden regionalen korn B Brauer, hatten Erfolg bei den Besucherinnen und Besuchern. Besondere Aromen durch handgemälztes Malz im korn B Bier sprachen für echte Brauhandwerkskunst. „Das Bier mit dem Namen Chevallier aus dem Projektgetreide Chevalliergerste kam ausgesprochen gut an.“, sagte Hüsges.
Thomas Michaelis von der Stadt Hamminkeln und Monika Stallknecht vom Kreis Wesel freuten sich als Projektverantwortliche über die Stimmung am Stand und die vielen informativen Gespräche. „Der korn B Stand war mit Abstand der attraktivste Anlaufpunkt auf dem Marktplatz. Die Besucher standen Schlange, um mehr über das Projekt zu erfahren und die korn B Biere und Brote zu kosten.“